Küchenhelfer
in der Roh-Küche
Die folgende Liste hilft Dir bei der Inventur Deiner Küche:
Was hast Du bereits? Was möchtest Du Dir eventuell noch anschaffen?
In Rezepten und Artikeln kommt das Wort “Küchenhelfer” immer wieder vor. Was ist damit eigentlich gemeint?
Damit bezeichnen wir all die nützlichen Geräte in der Roh-Küche, die mit der Hand bedient werden.
Im Gegensatz dazu gibt es die Gruppe der “Elektrogeräte“, die in einem anderen Artikel behandelt wird. Das sind all die elektrisch betriebenen Maschinen, wie Mixer, Entsafter, Dörrgerät, etc.
Einteilung
nach Häufigkeit der Nutzung
- Täglich
Küchenhelfer, die praktisch täglich verwendet werden - Häufig
Küchenhelfer, die immer wieder verwendet werden, oder etwas Schwieriges einfach machen. - Selten
Sporadisch verwendete Küchenhelfer. Außerdem solche, ohne die es auch irgendwie geht.
1. Täglich genutzte Küchenhelfer
Küchenwaage
Wie willst Du die Rezepte zubereiten, ohne Zutaten abzuwiegen? Eine Küchenwaage ist ein absolut notwendiges Basic.
Es gibt sie in analoger oder digitaler Ausführung. Ich habe beides und bevorzuge die digitale Waage, da sie aufs Gramm genau anzeigt. Falls Du bereits eine analoge Küchenwaage hast, geht diese natürlich genauso.
Messbecher
Ähnlich wie bei der Waage: Wie willst Du ohne Messbecher Rezepte nachvollziehen? Du benötigst ständig 100ml von diesem oder jenem.
Es macht Sinn zwei bis drei Messbecher in verschiedenen Größen zu haben. In hohen, schmalen Bechern kannst Du zudem gut mit dem Pürierstab arbeiten.
Schneidebrett
Das Roh-Kochen ist definitiv einfacher, wenn Du mehrere Schneidebretter in verschiedenen Größen hast. Es gibt gute Schneidebretter aus Kunststoff, die viele Profi-Köche verwenden (für die Spülmaschine geeignet). Ich bevorzuge Holz, auch wenn ich es mit der Hand spülen muss.
Messer
Neben dem Schneidebrett brauchst Du für fast jedes Rezept gute Messer. Ich erledige die meisten Arbeiten gerne mit möglichst großen, scharfen Messern. Kleine Messer sind praktisch, um z.B. das Kerngehäuse einer Paprika zu entfernen und dergleichen.
Messer gibt es mit glatter Klinge (die sind essentiell) und mit gezahnter Klinge. Gezahnte Messer sind ideal, um glatte Oberflächen saftiger Zutaten zu schneiden, wie Tomaten oder Weintrauben.
Salatschüssel und Salatlöffel
Eine sehr große Salatschüssel sorgt dafür, dass Dir beim Durchmischen nichts heraus fällt. Das spart Putzarbeit und vereinfacht alles.
Spezielle, große Salatlöffel sind beim Durchmischen von Salat und Dressing von Vorteil. Damit bleiben die Hände sauber und trocken.
2. Häufig verwendete Küchenhelfer
Salatschleuder
Eine gute Salatschleuder hebt den Geschmack Deines Salats deutlich. Warum? Nach dem Waschen ist Dein Salat nass. Dadurch verwässert Dir Dein Dressing, wird dünn und geschmacksarm.
Es gibt Salatschleudern, bei denen man eine Schnur zieht, um die Drehbewegung zu bewirken (wie bei einem Motor). Von denen rate ich Dir ab.
Die bessere Variante sind Schleudern, bei denen ein Mechanismus zum Kurbeln eingesetzt wird. Meist wird über Zahnräder die Geschwindigkeit erhöht. Das ist auch der Schwachpunkt: Billige Schleudern haben meist ein schlechtes Getriebe, das mit der Zeit ausleiert und kaputt geht.
Es gibt bei Salatschleudern große Preisunterschiede. Im Gegensatz zu anderen Geräten (Vierkantreibe), wo es die billige genauso tut, rate ich hier zu etwas Hochwertigem.
Knoblauchwiege oder Knoblauchpresse
Die Knoblauchwiege ist m.E. praktischer als die Presse und ich benutze heute fast nur noch diese. Es bleiben keine Reste darin hängen und es lassen sich größere Mengen auf einmal zerdrücken. Da die Wiege weniger Gefummel erfordert, riechen die Finger danach nicht nach Knoblauch.
Der zerdrückte Knobi lässt sich dann auf der Innenseite der Wiege mit einem Messer oder Löffel abstreifen und in kleinen Dosen genau dort hin geben, wo ich ihn haben möchte.
Wenn Du bereits eine gute Knoblauchpresse hast, tut es die aber auch weiterhin genau so. Die Kosten für eine Wiege und eine Presse sind ähnlich – ca. 5-15 Euro je nach Hersteller.
Feinsieb oder Nussbeutel
Es gibt immer wieder Momente, da muss etwas gefiltert werden. Splitter aus der Nussmilch oder Kräuter aus einem Tee herausfiltern ist so ein Beispiel. Dafür benötigst Du ein Feinsieb.
Idealerweise sind sie in verschiedenen Größen vorhanden, weil für unterschiedliche Aufgaben besser geeigneet.
Ein Nussbeutel ist noch feiner und leistet gerade für Pflanzenmilch gute Dienste.
Keimgläser
Wenn Du Sprossen selbst keimen möchtest, benötigst Du Keimgläser. Ideal sind solche, die ein externes Abtropfgestell als passendes Zubehör bieten. Das ist praktisch, hygienisch und beschleunigt die Handhabung.
Sprossen selbst zu keimen kostet täglich nur 1 Minute Aufwand. Die Kosten für das Saatgut betragen nur wenige Cent, gegenüber 3 Euro pro Packung für gekaufte Sprossen. Nach den einmaligen Kosten für die Anschaffung von Gläsern, Abtropfgestell und Saatgut ist das ständige Keimen eine fast kostenlose Angelegenheit.
Auflaufform
Es gibt Gerichte, die bereitet man am besten in einer Auflaufform zu. Außerdem können sie so oft noch hübsch serviert werden.
Ein Beispiel dafür ist Rohkost-Lasagne, wie diese oder jene. Außerdem sind sie nützlich für Eingelegtes, wie Antipasti oder Pilzgerichte.
Gemüsehobel mit fester Schnittbreite
Ein Gemüsehobel hilft Dir, in kurzer Zeit viele gleich dicke Scheiben zu hobeln. Ideal für Gurken, Äpfel oder Möhren.
Anstatt einem normalen Gemüsehobel mit fester Schnittbreite, würde ich heute immer einen V-Hobel wählen (kostet mehr oder weniger das selbe). Die sind einfach besser durchdacht für die gleiche Funktion (mehr dazu unten).
Einstellbarer Millimeter-Hobel
Es gibt jedoch solche Gemüsehobel, bei denen sich die Dicke des Schnitts auf den Millimeter einstellen lässt. Zum Beispiel in 1mm-Schritten von 1mm bis 6mm.
Sie haben ihre Berechtigung, weil V-Hobel das nicht können. Vor allem die ganz dünnen Stufen: wenn Du Zucchini-Platten hobeln willst, z.B. für Rohkost-Lasagne, ist so ein Milimeter-Hobel notwendig.
V-Hobel
Eine Weiterentwicklung des normalen Gemüsehobels sind sogenannte V-Hobel.
Durch die V-Anordnung der Klingen gleitet das Schnittgut gleichmäßiger beim Schneiden: Die Kräfte sind symmetrisch verteilt und es kommt beim Hobeln dadurch nicht zu seitlicher Ablenkung.
Im Set dabei sind immer Einsätze für verschiedene Schnittdicken und für Stiftelschnitt in unterschiedlichen Größen.
Die Klingen von V-Hobeln sind scharf wie Skalpelle. Damit Du Dich nie schneidest, benutzt Du solche Hobel am besten nur mit einem Handschutz. Die Griffe sind eigentlich immer im Hobel-Set beiliegend.
V-Hobel gibt es von 10,- bis 80,- Euro. Ich fand die günstigen im Praxisbetrieb nicht viel besser, als die teuren Hobel.
Vierkantreibe
Eine gute Vierkantreibe kosten nur wenige Euro und leistet viele Dienste. Du kannst damit alle möglichen Lebensmittel in verschiedene Größen reiben. Von geriebenen Möhren über Gurken in Scheiben bis fein geriebenen Ingwer geht alles.
Roh-Spaghetti-Schneider
Mit diesem Küchenhelfer kannst Du aus Zucchini Roh-Spaghetti schneiden – oder wie man auf Neudeutsch sagt: “Zoodles”. Rohkost-Rezepte, wie rohe Spaghetti Napoli, Spaghetti Bolognese oder Spaghetti Aglio Olio lassen sich nur mit so einem Gerät zubereiten.
Außerdem kann man mit einem entsprechenden Klingeneinsatz auch Rettich in schöne, lange, breite Spiralen schneiden. Meist ist noch ein weiterer Einsatz für noch dickere “Nudeln” dabei, eher so wie Makkaroni.
Ich kann vor allem das System empfehlen, bei dem das Gemüse horizontal in ein Standgerät eingespannt wird. Dann wird gekurbelt und hinten fallen die “Spaghetti” heraus.
Dressing-Mixbecher
Für Salat-Dressings gibt es Mixbecher mit aufgedruckter Mess-Skala. Das praktische ist: Du gibst die Zutaten alle in den Becher. Dann kommt der Deckel drauf. Jetzt nur noch Schütteln und Dein Dressing ist fertig und perfekt gemischt.
Die Mixbecher im Handel sind nützlich. Eine Alternative dazu ist, sich einen kurzerhand selbst zu machen.
Ein Marmeladenglas mit Deckel ist dafür völlig ausreichend. Wichtig ist nur, die Skala von außen mit einem wasserfesten Stift aufzumalen. So überlebt Deine Beschriftung die Spülmaschine.
Du kannst außerdem Deine Lieblings-Dressings von außen auf dem Glas notieren (wie auf dem Bild vom Gekauften zu sehen). Das macht die Zubereitung schnell und praktisch.
Schälmesser
Eigentlich ist Schälen meistens nicht ratsam. In der Schale von Obst und Gemüse befinden sich die meisten wertvollen Nährstoffe. Manchmal willst Du vielleicht dennoch schälen. Wenn z.B. Zucchini-Spaghetti ganz weiß sein sollen. Oder bei rohem Grünspargel.
Dann ist ein gutes Schälmesser pratkisch. Sparschäler mit hauchdünner, beweglicher Klinge bringen das beste Resultat.
3. Selten genutzte Küchenhelfer
Zitrus-Saftpresse
Die einfachste Methode, Zitrusfrüchte zu entsaften ist, sie zu halbieren und sie dann in einer speziellen Saftpresse auszudrücken.
Es gibt die einfache, billige Variante: die kleine manuelle Zitruspresse, auf dem die halbe Frucht ausgedrückt wird. Das geht gut für kleine Mengen, wie bei Zitronen oder Limettensaft.
Willst Du gleich einige Liter Saft herstellen? Dafür gibt es größere Hebel-Zitruspressen. Die Presse zieht von selbst mit großem Druck den Kolben auf die Frucht. Dadurch wird sie in wenigen Sekunden voll ausgepresst. Ein integrierter Filter stoppt Kerne.
Der Abwasch geht einfach: Der kleine Teil, mit dem die Früchte Kontakt haben, lässt sich komplett herausnehmen und in die Spülmaschine geben. Kosten für eine kleine Plastik-Presse: 5 Euro. Die große aus Edelstahl kostet um die 80 Euro.
Nussknacker
Nüsse in der Schale schmecken deutlich frischer und besser, als vorgeknackte aus der Plastikpackung – die schon lange Luftkontakt haben. Viele Nüsse selbst zu knacken macht aber nur dann Spaß, wenn Du…
- Dich nicht dabei verletzt/zwickst
- Dich nicht abmühst, sondern es leicht und schnell geht
- keine Splitter durchs Zimmer fliegen (= staubsaugen)
- Der Nusskern dabei nicht in viele kleine Krümel zerdrückt wird
Nussknacker unterscheiden sich in ihrem Aufbau und ihrer Knackmethode. Ich kenne nur ein System von Nussknackern, das alle o.g. Anforderungen erfüllt.
Damit ist Nüsse knacken richtig einfach. Wir verwenden daheim ausschließlich solche und ich kann Dir guten Gewissens diese Art empfehlen.
Eis-am-Stiel Formen zum Einfrieren, Eiskugelzange und Spaghettieis-Presse
Um Eis am Stiel zu machen wird ein Smoothie püriert. Der wird dann in Formen eingefüllt, welche dann in den Gefrierschrank kommen. Es gibt Systeme mit wiederverwendbaren Plastikstäbchen (siehe Bild) oder mit Einweg-Holzstäbchen.
Wer Eis in Kugelform servieren möchte, freut sich über eine Eiskugelzange. Du könntest Eis natürlich genauso mit einem Suppenlöffel zu etwas Rundem formen und dann servieren. Für mich hat Eis eine besondere, emotionale Komponente 😊. Daher freu ich mich über meine Eiskugelzange.
Aus rohköstlichem Eis lassen sich wunderbar Spaghetti-Eis Kreationen zaubern – sofern Du die Presse dafür hast. Ich benutze dafür eine Kartoffelpresse.
Formen für Kuchen & Torten
Für die Zubereitung von Kuchen und Torten hat es sich bewährt, eine Springform zu benutzen.
Die Resultate sehen einfach schöner aus, wenn sie aus einer Springform kommen. Außerdem erspart es einem den Stress, wenn schon alles während der Zubereitung zerläuft.
Thermometer zum Anwärmen
Es gibt viele Gründe, Rohkost gelegentlich anzuwärmen: Eine warme Suppe oder ein warmer Kakao sind im Winter eine schöne Sache. Außerdem wird für manche Rezepte etwas geschmolzen, wie z.B. zerlassenes Kokosfett.
Mit einem Thermometer kannst Du unter Rühren darauf achten, dass es nicht zu heiß wird. Damit es Rohkost bleibt.
Ideal dafür ist ein digitales Thermometer, das aufs Grad genau anzeigt. Am besten ist auf der Rückseite eine Klemme, damit der Sensor nicht am heißen Boden des Topfes steht, sondern in der Flüssigkeit “schwebt”
Leere Flaschen & Marmeladengläser
Zur Herstellung von Salzsole oder selbst gemachten Ölen benötigst Du leere Flaschen und Gläser. Diese kannst Du einfach kostenlos haben, wenn etwas Gekauftes leer wird. Etikett einweichen, abkratzen, spülen und fertig.
Natürlich gibt es auch hübsche leere Flaschen und Gläser zu kaufen.
Messerschärfer
Gezackte Klingen kannst Du nicht selbst schleifen, glatte jedoch schon.
Klingen werden mit der Zeit stumpf. Sicheres, entspanntes Arbeiten ist aber nur mit scharfen Messern möglich. Daher empfiehlt sich gelegentliches Nachschärfen.
Schön ist es, wenn Du das zuhause selbst machen kannst. Moderne Messerschärfer ziehst Du einfach ein paar mal über die Klinge und schon ist sie wieder scharf. Dann gibt’s noch die traditionellen Schärfer (im Bild rechts), die Du im richtigen Winkel mehrmals schnell über die Klinge ziehst. Mit dem linken geht es einfacher und zuverlässiger.